Der Kreml bereitet die russische Gesellschaft auf einen möglichen langanhaltenden Konflikt mit der NATO vor - ISW.

Der Kreml bereitet die russische Gesellschaft auf einen möglichen langanhaltenden Konflikt mit der NATO vor - ISW
Der Kreml bereitet die russische Gesellschaft auf einen möglichen langanhaltenden Konflikt mit der NATO vor - ISW

Die russischen Behörden erhöhen systematisch den militärischen Charakter ihrer Gesellschaft und versuchen, den Krieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen, während sie die Bürger auf ein zukünftiges langanhaltendes Konfrontation mit der NATO vorbereiten.

Darüber berichtet das amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW).

Der Kreml überdenkt weiterhin die Narrative, die russische Beamte wiederholt verwendet haben, um die Invasion Russlands in die Ukraine zu rechtfertigen, und versucht, die russische Gesellschaft in Zukunft militärisch weiter zu mobilisieren, wahrscheinlich im Rahmen der Vorbereitung auf einen möglichen langanhaltenden Konflikt mit der NATO.

Experten führen das Beispiel der Aussage des russischen Außenministers Sergei Lawrow an, der die EU empfiehlt, dass europäische Führer nicht an der Moskauer Parade am 9. Mai teilnehmen sollen. Laut dem russischen Diplomat schürt die EU die 'neonazistische Ideologie' in Europa, und Russland wird alles tun, um ihr entgegenzuwirken.

Das ISW merkt an, dass solche Aussagen Teil der Strategie des Kremls sind, um Mythen über den 'Großen Vaterländischen Krieg' und die Feindschaft gegenüber Europa und der NATO zu manipulieren. Laut Analysten geschieht dies, um die negativen Stimmungen unter den Russen zu verstärken und sie dazu zu bringen, die militärische Mobilisierung der Gesellschaft zu unterstützen.

Experten erinnern daran, dass Wladimir Putin oft den Begriff 'Entnazifizierung' verwendet, um seine Versuche zu rechtfertigen, die Macht in der Ukraine zu verändern. Genau die falschen Anschuldigungen über 'Nazis' an der Macht in Kiew wurden zu einem der Gründe für die Invasion im Jahr 2022.

Aktivisten im ISW behaupten, dass der Kreml zunehmend die gleiche Taktik gegenüber Finnland, ehemaligen sowjetischen Republiken, einschließlich Estland und Moldawien, anwendet, um seine Versuche zu rechtfertigen, unabhängige Staaten zu kontrollieren und informative Vorbedingungen für zukünftige aggressive Handlungen Russlands zu schaffen.

Analyse

Die russischen Behörden, so der Bericht des ISW, setzen alle möglichen Mittel ein, um den militärischen Charakter ihrer Gesellschaft zu stärken. Dies geschieht durch die Neubewertung und Verwendung von Mythen über die Vergangenheit, einen gemeinsamen Feind und die Schaffung negativer Stimmungen in der Bevölkerung. Diese Strategie zielt darauf ab, die Russen zu mobilisieren und sie auf einen möglichen langanhaltenden Konflikt mit der NATO-Allianz vorzubereiten. Die Äußerungen russischer Beamter über die 'neonazistische Ideologie' in Europa, die angeblich von der EU angeheizt wird, sind Teil dieser Strategie geworden. Die Verwendung des Begriffs 'Entnazifizierung' und die Anschuldigungen über 'Nazis' an der Macht in der Ukraine sind ein weiteres Instrument, um militärische Aggression zu rechtfertigen. Diese Handlungen des Kremls zielen darauf ab, eine positive Einstellung zum Krieg zu formen und die russische Gesellschaft in einen Zustand der Bereitschaft für einen langanhaltenden Konflikt zu bringen.


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